An der Beziehung Arbeiten
In sämtlichen Beziehungs-Ratgebern steht Folgendes:
Für eine gute Beziehung müssen Sie an Ihrer Beziehung arbeiten, schaffen, Hausaufgaben machen, ToDo’s erledigen, denn nur so ist eine glückliche Beziehung möglich, bzw. nur so kann man sie erhalten.
Oder:
Eine Beziehung verschlechtert sich von alleine, also müssen Sie etwas dafür tun.
Oder auch:
Eine gute Beziehung ist Arbeit. Denn nur so bekommen Sie eine glückliche Beziehung.
Ich weiss nicht wie es Ihnen geht, aber wenn ich so etwas lese, fühlt sich alleine schon der Gedanke daran sehr anstrengend an.
Irgendwie stelle ich mir eine glückliche Beziehung anders vor.
Bei mir tauchen sofort folgende Fragen und Gedanken auf:
• Bringt es überhaupt etwas für meine Beziehung?
• Wie soll ich das bloss schaffen?
• Ich habe jetzt schon keine Zeit mehr.
• Ist es nicht zu anstrengend?
• Ist das wirklich Liebe?
• Das ist doch unromantisch, oder?
• Habe ich schon probiert, es hat nichts gebracht.
Und wenn ich ehrlich bin, geht mir dieses „an der Beziehung arbeiten“ Gerede langsam auf die Nerven.
Fragen Sie mal ein Liebespaar, wann es den das letzte mal an der Beziehung „gearbeitet“ hat. Sie werden wahrscheinlich nur ein müdes Lächeln ernten.
Denn ich kenne wirklich niemanden der an seiner Beziehung „arbeiten„ will.
Die meisten wollen in einer Beziehung nur geliebt, angenommen, glücklich und wertgeschätzt sein.
That’s it.
Oder ist es bei Ihnen anders?
Wenn man aber den meisten Beziehungsratgebern glauben schenkt, ist das Allheilmittel für eine glückliche Beziehung: Arbeit –ToDo’s – Termine
Aber ist das aber wirklich so?
Brauchen wir wirklich noch mehr davon?
Ist die Lösung für eine Beziehungskrise oder für das unglücklich Sein tatsächlich noch mehr Arbeit, noch mehr ToDo’s, noch mehr Termine?
Nein, ist es nicht!
Viele Menschen sind von der Idee an ihrer Beziehung arbeiten zu müssen oder irgendwelche Hausaufgaben und ToDo-Listen zu erledigen einfach eingeschüchtert und nicht wirklich motiviert.
Und das ist auch gut so.
Der Alltag der meisten Menschen die ich kenne ist zeitlich sehr eng getaktet, durchstrukturiert und verplant … vielleicht geht es Ihnen auch so.
Und alleine schon der Gedanke auch noch die Beziehung Komplet zu verplanen, löst bei den Meisten ein Gefühl aus, dass nichts mit Liebe zu tun hat.
Wie geht es Ihnen damit?
Glauben sie immer noch wirklich, dass geliebt, angenommen, glücklich und wertgeschätzt zu sein nur durch Arbeit –ToDo’s – Termine zu erreichen ist?
Jetzt wir es noch besser.
Seit Jahren kommen Paare in meine Praxis und suchen Hilfe.
Die meisten von ihnen haben einen oder mehrere Beziehungsratgeber gekauft und gelesen, nur um dann festzustellen, dass sie die Ratschläge kaum oder nur vereinzelt umsetzen können.
Die Beziehungskrise wächst weiter, der erhoffte Erfolg bleibt aus oder verpufft nach kurzer Zeit.
Obwohl die meisten Paare wissen was sie tun sollten, schaffen es die wenigsten dies tatsächlich umzusetzen.
Wenn Sie bereits die eine oder andere Beziehung hinter sich haben, wissen Sie wovon ich rede.
Das was ein Paar in einer Beziehungskrise am wenigsten braucht, sind noch mehr „kluge“ Ratschläge.
Es gibt einfach zu viel davon.
Und die Lösung ist nicht: Noch mehr davon.
Das Lesen von noch mehr Beziehungsratgebern ist in der Krise oft kontraproduktiv und das Nicht-Umsetzen sehr frustrierend.
Manche Paare erleben die Hölle in Beziehungen, andere erleben den Himmel.
Zwei Beispiele:
Das Leiden der Verzweifelten
Sie waren gestern seit langem mal wieder im Kino.
Seine Mutter hatte freitags immer früher Schluss, und war gleich nach der Arbeit gekommen, um auf die Kinder aufzupassen.
Der Film hatte ihnen gefallen und es keimte Hoffnung in ihm auf. Nachdem sie die Oma verabschiedet hatten, öffneten sie eine Flasche Rotwein und ließen den Abend ausklingen.
Er beeilte sich im Bad und versuchte, die aufsteigende Angst vor der Demütigung klein zu halten. Als er ins Schlafzimmer kam, hatte sie bereits das Licht gelöscht und murmelte in ihre Bettdecke „Ich bin total fertig von der Woche“.
Enttäuscht legte er sich neben sie. Er konnte nicht einschlafen. Das ging nun schon seit Monaten so. Er hatte versucht, mit ihr darüber zu sprechen, aber sie überging alle seine Bemühungen und vertröstete ihn auf später.
Er sprach sich Mut zu und nahm sich vor, morgen einen erneuten Versuch zu starten. Dann wird sie ausgeruhter sein, sagte er sich.
Am nächsten Abend wiederholte sich alles. Sie sei heute irgendwie völlig erschöpft, meinte sie, bevor sie sich fest in ihre Decke wickelte.
Er stand auf, ging ins Nebenzimmer, schaltete den Computer an und kurz darauf drang das orgastische Stöhnen einer Frau bis in ihr Bett. Hemmungslos heulte sie in die Kissen.
Begehrt
Er war froh, dass sie sich ausgesprochen hatten. Er fühlte sich befreit, und ihr schien es genauso zu gehen.
Als sie mit den Kindern vom Sport kam, hatte er schon das Abendbrot vorbereitet. Die Kinder langten ordentlich zu. Der Sport hatte sie hungrig und müde gemacht. Sie schliefen schnell ein.
„Gott sei Dank ist diese hektische Woche zu Ende“, sagte sie.
„Jetzt machen wir uns ein richtig gemütliches Wochenende.“
„Möchtest du was trinken, vielleicht ein Glas Wein?“, fragte er.
„Am liebsten wäre mir – und nun lach mich nicht aus – eine heiße Schokolade“, antwortete sie verschmitzt.
„Kein Problem, wir haben alles da“.
Nach kurzer Zeit kam er mit der heißen Schokolade und einem Bier zurück, setzte sich neben sie und zeigte auf die Getränke: „Tolle Zusammenstellung“.
„Ja, genau wie wir. Passt schon“, gab sie zurück.
Sie hatte inzwischen den Film herausgesucht, den sie sehen wollten, und drückte die Starttaste.
Als der Abspann lief, mussten sie immer noch lachen, sie liebten diese komischen Filme.
„Geh schon mal vor“, sagte sie, „ich räum noch schnell die Gläser weg.“
Bald darauf ging die Schlafzimmertür auf und sie sprang mit Anlauf in seine Arme. Er fing sie auf, und war glücklich.
Glauben Sie wirklich, dass der Unterschied in diesen beiden Beispielen im Wissen oder Unwissen liegt was man in einer Beziehung tun muss?
Glauben Sie wirklich, dass das Paar im zweiten Beispiel alles weiss und das Paar im ersten Beispiel noch nie etwas davon gehört hat, was in einer Beziehung zu tun ist?
Aus der Erfahrung mit einigen hundert Paaren, kann ich eines bestätigen:
Alle Paare wussten bisher ganz genau was zu tun wäre, um ihre Beziehungskrise zu lösen. Sie haben es einfach nicht getan.
Warum ist das so?
Vielleicht haben Sie schon selber erlebt wie es sich anfühlt, wenn Sie in einer Situation die Sie emotional sehr belastet permanent Ratschläge von anderen bekommen, was sie tun sollten, oder was eben nicht tun sollten.
War das hilfreich für Sie?
Oder hat es Sie eher belastet?
Ja aber, wie können den Paare ihr Wissen umsetzen, wenn sie mitten in der Beziehungskrise stecken oder mit der Beziehung unglücklich sind?
Wenn die Zeit knapp ist, der Partner lange arbeitet, die Kinder einen fordern und Sie selbst am Abend total erschöpft sind?
Oder wenn nur ein Partner unzufrieden oder unglücklich in der Beziehung ist und der andere nichts davon mitbekommt, nicht mitmacht oder mitmachen will.
Wie soll das bitte funktionieren?
Aus meiner Erfahrung funktioniert ausschliesslich eines:
Nur wenn es einer Methode schafft, das Unbewusste emotional zu berühren,
erst dann kann Veränderung geschehen.
Hä? Was ist damit gemeint?
Es ist schnell und einfach erklärt.
Wie oft haben Sie sich schon mal vorgenommen, nach einem Streit, oder einer Krise beim nächsten mal anders zu reagieren? Vielleicht haben Sie sich sogar ein bestimmtes Verhalten oder ein paar gute Worte zu rechtgelegt.
Und sich fest vorgenommen es beim nächsten mal besser zu machen.
So weit so gut. Rational alles bestens nachvollziehbar und bereit zum Ausführen.
Als dann die nächste „brenzlige Situation“ aufgetaucht ist, lief es vermutlich so ab:
Die Emotion, dass etwas nicht gut ist, sich nicht gut anfühlt, es einen Aufregt wie der Partner reagiert oder eben nicht reagiert, war wahrscheinlich stärker und präsenter als die „ach so gut vorbereitete Reaktion darauf“.
Sie haben dann vermutlich reagiert wie immer. In der Regel nicht so wie Sie es sich vorgenommen haben.
Oder sogar noch heftiger als beim letzten Mal.
Das Emotionale, das unwillkürlich passiert, ohne dass Sie es wollen, ist viel schneller als unser Verstand (Ratio). Wir sind schneller auf 180, als es uns oft lieb ist.
Und das wird auch immer so bleiben.
Heisst das jetzt, ich kann gar nichts tun?
Nein heisst es nicht.
Sie können sehr wohl etwas tun, aber nicht mit Wissen (Ratio).
Wissen ist zweitrangig, weil es immer langsamer sein wird, als die Emotion.
Und was bedeutet das für mich jetzt?
Sie können sich so viel Wissen aneignen, wie Sie wollen, solange es die Emotion nicht berührt, wird es nichts nutzen.
Und leider berührt das Wissen nie die Emotionen.
Deshalb führt der Weg zur Veränderung nur über die Emotionen:
Nur wenn es einer Methode schafft, das Unbewusste emotional zu berühren,
erst dann kann Veränderung geschehen.
Die Formel:
Wissen = Veränderung ist schlicht und ergreifend falsch.
Zuerst müssen die Emotionen berührt werden, dann kann Veränderung passieren.
In der Regel schaffen es die meisten Beziehungsratgeber nicht, das Unbewusste emotional zu berühren, damit Veränderung geschehen kann, weil sie nur reines Wissen vermitteln.
Für eine gute Beziehung braucht es etwas anderes.
Ja aber vorhin hiess es, die Emotionen sind unwillkürlich und immer schneller da, wie sollen sie dann willentlich berührt werden?
Das ist doch total widersprüchlich, oder?
Ist es nicht.
Sie können das Entstehen Ihrer Emotionen nicht wirklich steuern. Es passiert in der Regel tatsächlich einfach unwillkürlich und Sie haben keinen Einfluss darauf.
Sie sind aber ihren Emotionen nicht einfach so ausgeliefert.
Wieso eigentlich nicht, wenn sie einfach da sind?
Sie haben die Möglichkeit genau in dem Augenblick wenn die Emotion da ist, aktiv etwas zu tun. Und können so die Situation verändern.
Dadurch haben Sie sozusagen eine Stop-Taste für Beziehungskrisen, die Sie immer und überall bei haben – und deren Akku nie leer wird.
Das kling fast ein wenig unglaublich, oder?
Ja das stimmt.
Und warum habe ich das bisher nicht gemacht, wenn es so einfach ist?
Weil es Ihnen bisher nicht bewusst war.
Das alles ist nicht neu und auch nicht unbekannt. Und es eignet sich hervorragend dazu Beziehungsprobleme zu lösen. (Mehr dazu am Ende des Artikels in der Fussnote.)
Sie können jederzeit damit Anfangen, wenn Sie es wollen.
Diese Methode vermittelt kein Wissen. Diese Methode zeigt Ihnen, wie Sie das was Sie schon tausendfach am Tag bereits unbewusst tun, bewusst für Ihre Beziehung einsetzen können.
Und das Beste daran ist: Sie brauchen diese Methode nicht neu zu erlernen, Sie können das alles schon und deswegen ist es keine Arbeit.
Es reicht, wenn Sie es entdecken und in Ihnen wirken lassen. Ihre Beziehung wird sich spürbar verbessern, sich besser anfühlen und zwar ohne, dass Sie an der Beziehung arbeiten und schuften müssen.
Jetzt klingt es noch unglaublicher, oder?
Sie müssen es mir nicht glauben, aber stellen Sie sich einmal vor wie es wäre, wenn sich die Qualität Ihrer Beziehung plötzlich verbessern würde, das Streiten aufhörte und Sie einen liebevollen Umgang miteinander haben könnten.
… und mal angenommen das alles wäre möglich, ohne dass Sie dafür an Ihrer Beziehung schaffen müssen, arbeiten müssen, Hausaufgaben erledigen müssen, oder sonst irgendwelchen unromantischen unangenehmen Tätigkeiten nachgehen müssen.
Was glauben Sie, wie würde sich das auf Ihre Beziehung auswirken?
Wie würde sich Ihre Beziehung anfühlen?
Welche Auswirkungen hätte das auf Ihren Alltag?
Wenn Sie erkennen, dass eine glückliche Beziehung nichts mit „Arbeit, Hausaufgaben und ToDo’s“ und vor allem nichts mit „Glück“ zu tun hat, wird es möglich sein, mit einfachen kleinen Veränderungen im Alltag die Qualität Ihrer Beziehung stetig zu steigern.
Es ist nicht notwendig Ihren Partner von dieser Methode zu überzeugen. Sie können es alleine durchführen, ohne dass der Partner mitmachen muss oder überhaupt davon etwas weisst.
Beobachten Sie einfach die Veränderung die passieren.
Paare die diese Methode anwenden, erleben Ihre Beziehung innerhalb kürzester Zeit in einer neuen Qualität.
Wann wollen Sie anfangen Ihre Beziehung zu verändern?
Eine glückliche Beziehung wird NICHT einigen Glücklichen in die Wiege gelegt.
Deshalb sind glückliche Beziehungen auch keine Glückssache!
Ihre
Sara und Peter
Fussnote:
Wenn Sie es ganz genau wissen wollen:
Es handelt sich um Synaptische Plastizität, welche die neurophysiologische Grundlage von Lernen und Gedächtnis darstellt.
Im Bereich der Pädagogik (Hebbsches Gesetz) wird es seit langem bereits Angewendet.
Die Gehirnforschung hat die Funktionalität in den letzten Jahren immer wieder bestätigt. (Studien aus den Jahren 1960, 1970 und aus dem Jahr 2014.)