Homeoffice - eine Herausforderung für Paare - 4 konkrete Tipps
Die aktuellen Geschehnisse führen bei den meisten Menschen zu einer grösseren Verunsicherung und erhöhtem Stress. Viele Paare erleben aktuell mehr Belastungen wie Kinderbetreuung rund um die Uhr, existentielle Ängste, Sorgen um die Gesundheit,... Dieser äussere Stress hat einen negativen Einfluss auf die Beziehung, selbst wenn die Paarbeziehung eigentlich gut ist. Es ist daher umso wichtiger einander mit viel Verständnis, Gelassenheit und Humor zu begegnen.
Besonders hilfreich sind in dieser stressigen Zeit folgende Faktoren:
Tipp 1
Geben Sie der Zeit eine Struktur und teilen Sie die Aufgaben klar auf
Versuchen Sie den Ablauf des Tages so gut wie möglich miteinander abzusprechen und zu planen.
Wer macht was wann?
Wer ist für die Kinder zuständig?
Wer braucht Zeit für sich?
Wer kocht?
Viele Konflikte in Familien und bei Paaren entstehen, wenn sich diese Zeiten vermischen und unklar ist, wer für was zuständig ist.
Je klarer diese Zeiten und Aufgaben definiert und miteinander abgemacht werden, umso reibungsloser funktioniert der Ablauf und um so mehr Qualität hat die erlebte Zeit.
Was in der Berufswelt gut funktioniert, funktioniert auch in Beziehungen sogar sehr gut.
Stellen Sie sich vor, in einer kleinen Firma mit 3-4 Personen wüsste niemand was gerade für eine Zeit ist und wer welche Aufgaben hat: Ist jetzt Pause, haben wir ein Meeting, kann ich meine Mails beantworten, haben wir Kundengespräche und wer hat welche Rolle?
Spätestens nach einer Woche bräuchte diese Firma beziehungsweise dieses Team Supervision und Mediation. Im beruflichen Umfeld leuchtet es uns allen ein.
In eine Familie ist es nicht anders, das funktioniert genauso, je klarer die unterschiedlichen Zeiten definiert sind, um so weniger Konflikte gibt es.
Tipp 2
Gegenseitige Unterstützung
Stellen Sie Ihrem Partner, Ihrer Partnerin die Frage «Was kann ich heute für dich tun?» und formulieren Sie klar und deutlich, was Sie im Moment an Unterstützung brauchen.
Durch diese offene Kommunikation können Missverständnisse und unausgesprochene Wünsche und Erwartungen vermieden werden.
Und so bekommen Sie die Aufgaben schneller erledigt und die eigenen Bedürfnisse besser abgedeckt.
Tipp 3
Bewusstes Begegnen
Begegnen Sie sich als Paar (nicht nur als Eltern) mehrmals am Tag in kleinen «homöopathischen» Dosen.
Dabei müssen Sie nichts extra machen oder etwas Neues erfinden. Machen Sie einfach das, was ich so oder so schon tun, einfach bewusst: Sie können sich zum Beispiel bewusst begrüssen, bewusst umarmen oder bewusst zusammen eine Tasse Kaffee trinken.
Es ist ein Unterschied, ob Sie diese Dinge einfach so tun oder sich vornehmen, es bewusst zu machen. Eine Umarmung, bei der Sie sich vornehmen zu spüren, wo sich Ihre Körper berühren, hat eine andere Intension als eine beiläufige Umarmung.
Das macht einen grossen Unterschied.
Halten Sie die Zeit für sich als Paar für ein paar Augenblicke an.
Tipp 4
Wertschätzung
Eine einfache Möglichkeit, um sich Wertschätzung zu geben ist folgendes: Nehmen Sie sich 60 Sekunden Zeit und überleben Sie sich, was hat mein Partner/Partnerin heute gemacht, was mir gutgetan hat?
Es geht um das Alltägliche: z.B. «Als du mir die Kinder abgenommen hast», «Wie du mich angelächelt hast», «Als du nichts mehr gesagt hast». Es geht um das Alltägliche und nicht um das Besondere. Wenn Sie es gefunden haben, sagen Sie es sich gegenseitig. Und geniessen Sie es.
Probieren Sie es aus, weil Sie es können.
Überlassen Sie Ihre Beziehung nicht dem Zufall
Ihr
Peter Michalik
Glückliche Beziehungen sind keine Glücksache.